Klassenausflüge am Anfang des Schuljahres – macht das Sinn? Sollten diese Unternehmungen nicht eher eine Art Belohnung zum Schuljahresende sein? „Im Gegenteil“, meinen die Pädagogen der privaten Münchner Aton-Schule. „Die ideale Zeit für den ersten Ausflug ist der Schuljahresbeginn. Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen und bilden eine stabile Gruppengemeinschaft.“ Und so führte auch heuer wieder die erste Schulreise der Oberstufe in die Bergwelt der bayerischen Alpen.
Ob beim Sport, im Beruf oder im Privatleben – es braucht Zeit, bis ein funktionierendes Team zusammenwächst. In der Schule läuft das nicht anders. Je nachdem, wie die Gruppe zusammengesetzt ist, dauert es eine Weile, bis sich erste Freundschaften und ein gutes Miteinander bilden. Und trotzdem bleiben nicht selten ein paar Einzelne außen vor und finden schlecht Anschluss. Im schulischen Alltag können Wochen vergehen, bis eine Schülergruppe zu einer echten Gemeinschaft gefunden hat.
Die Aton-Schule, eine Privatschule im Münchner Stadtteil Schwabing, legte von Anfang an Wert auf eine lebendige Gemeinschaft. Seit über 10 Jahren ist in den Klassenzimmern der ersten musisch/kreativen Ganztagsschule ein echter Teamgeist zu spüren. „Das harmonische Lernklima ist mit eine Voraussetzung für den Lernerfolg der einzelnen Schüler“, so die Erfahrung von Kamilla Hoerschelmann, Musikpädagogin und Mitbegründerin der Aton-Schule. „Eine Schülergruppe muss zusammenwachsen, um gut miteinander arbeiten zu können. Man sollte Zeit in der Orientierungsphase geben, die dann später in der Arbeitsphase ihre Früchte trägt. Gerade zu Beginn eines Schuljahres ist es wichtig, mit Gruppenaktionen den Gemeinschaftssinn zu stärken und das Miteinander zu fördern.“
Aus diesem Gedanken heraus entstand vor drei Jahren die Idee für eine Bergtour der Oberstufe gleich zu Beginn des neuen Schuljahres: gemeinsam wandern, Gipfel bezwingen und Almwiesen passieren, eng mit der Natur verbunden, Aussichten bestaunen, die eigenen Möglichkeiten spüren und nach den gemeisterten Herausforderungen dann den Tag fröhlich in der Hütte ausklingen lassen…
Die erste Bergtour im Herbst 2013 war dann auch gleich ein voller Erfolg. Und so hieß es diesen September bereits zum dritten Mal „Der Berg ruft!“ Die Schüler und Schülerinnen der 8. bis 10. Klassen hatten sich schon in den Sommerferien auf die gemeinsamen Tage gefreut. Erfüllt und mit einem Rucksack voller unvergesslicher Erlebnisse kehrten sie aus den Bergen zurück.
Der teils heftige Regen konnte der Stimmung keinen Abbruch tun. Auch die spartanische Ausstattung der Unterkunft drückte nicht auf das Gemüt. Rasch fanden sich die Jugendlichen zu einem lustigen Spieleabend zusammen – wer sollte über das bisschen Nässe oder eine harte Matratze murren?
Am zweiten Tag hatte sich der Regen verzogen und der Morgen grüßte mit einer eindrucksvollen Nebellandschaft. Besonders lebhaft in Erinnerung blieb den Schülern der lange, beschauliche Weg entlang einer Bachschlucht. Irgendwann kam es zum vollkommenen Gleichklang, die Gruppe hatte ihren eigenen Rhythmus gefunden und es zeigte sich, wie verlässlich alle zusammenhalten.
Simon und Poldi, zwei befreundete Schüler aus der 10. Klasse, erinnern sich dabei an ein ganz besonderes Erlebnis: „Einmal wurde es ziemlich heftig. Wir wollten unbedingt den Bach überqueren, mussten aber sehr lange suchen, eine einigermaßen sichere Stelle zu finden. Dann half einer dem anderen, so dass sich wirklich niemand nasse Füße holte. Wir waren ein Superteam!“ Am letzten Tag verwöhnte die Schüler der strahlende Sonnenschein – als krönender Ausklang eines rundum gelungenen Ausfluges.
Das Lehrerteam ist mit dem Verlauf der diesjährigen „Auftakt-Tour“ sehr zufrieden. Und schmiedet bereits Pläne fürs nächste Jahr. „Für 2016 haben wir den Zahmen Kaiser bei Kufstein ins Auge gefasst“, verrät Kamilla Hoerschelmann, „der ist nicht ganz so harmlos wie er klingt. Aber das werden unsere Schüler sicher meistern. Gerade die kniffligen Situationen bringen einen festen Zusammenhalt.“
Die Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, Schülern genügend Situationen und Herausforderungen zu bieten, an denen sie wachsen und ihre Fähigkeiten messen können. Mit Sorgfalt ausgewählte Aktionen und Unternehmungen verbessern die Kooperationsbereitschaft und wirken damit langfristig in den Schulalltag hinein. Keine Gruppe kehrt so zurück, wie sie losgefahren ist.
Wer sich ein eigenes Bild vom „Geist der Aton-Schule“ machen möchte, hat in nächster Zeit folgende Gelegenheiten dazu:
Am 23. November von 16.00 bis 17.30 Uhr sowie
am 30. November ab 20.00 Uhr
Hier können sich interessierte Eltern und Schüler einen unverbindlichen Einblick in die Räumlichkeiten und die offene, kreative Philosophie der Schule verschaffen.
Weitere Infos unter: www.aton-schule.de
*Der Abdruck ist frei. Wir bitten um ein Belegexemplar.
Kurzportrait: Aton-Schule in München (www.aton-schule.de)
Im September 2004 wurde die Aton-Schule in München gegründet. Sie ist eine private Ganztagschule (Grundschule 1. bis 4. Klasse, Mittelschule 5. bis 10. Klasse) mit den musisch-kreativen Schwerpunkten in Musik, Bewegung, Tanz, Theater, Bildender Kunst und kreativem Handwerk. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, über den M-Zweig die Mittlere Reife zu erlangen. Der Weiteraufbau bis zum externen Abitur ist in Planung.
Die Schule verbindet reformpädagogisches Gedankengut mit dem Grundgedanken: „Die Förderung der Selbstentfaltung des Menschen“. In der geborgenen Atmosphäre der Schule erhalten die Schüler(innen) Begleitung und Unterstützung. Sie dürfen individuelle Wege gehen und können so auf natürliche Weise lernen und sich entwickeln.
Die Aton-Schule ist als gemeinnütziger Verein eingetragen. Spenden sind steuerlich absetzbar. Die Finanzierung wird durch die Beiträge der Mitglieder und Förderer, aus dem Schulgeld, aus den Veranstaltungen, Schriften sowie aus den Zuschüssen der Regierung von Oberbayern, Gemeinde-, Kreis-, Landes- und Bundesmitteln und sonstigen Zuwendungen gedeckt. Für Geld- oder Sachspenden bittet die Schule um persönliche Kontaktaufnahme bzw. um eine Information per E-Mail an: info@aton-schule.de.